Dienstag, 9. Januar 2018

Pilgern auf dem Jakobsweg in Deutschland - Christus auf dem Weg begegnen




Alle Bilder: Elisabeth Becker
Seit November 2010 ist eine Pilgergruppe auf den Jakobswegen in Deutschland unterwegs. Viele hundert Kilometer sind wir seitdem gewandert. Angefangen haben wir mit dem Weg von Sankt Augustin über Trier nach Schengen. Seither sind wir von Köln nach Aachen, von Bonn nach Bingen, von Marburg nach Köln und jetzt als letztes von Nimwegen nach Köln gepilgert. Initiiert durch die kfd an St. Martinus, aber übergreifend auf alle Pfarreien im Seelsorgebereich. 

Mittlerweile sind wir ein „harter Kern“ von ca. 15 Pilgern (Frauen und Männer), neue Mitpilger sind aber immer herzlich willkommen. Es sind neue Freundschaften entstanden, man ist füreinander da. Kürzlich hat eine Pilgerin ihren Lebensgefährten verloren. Da ist es selbstverständlich, dass man füreinander betet.
Unseren Pilgerweg beginnen wir morgens immer mit einem Morgengebet, mittags um 12:00 Uhr beten wir den Engel des Herrn. Wo es sich ergibt, halten wir eine Statio, egal ob es in der freien Natur oder in einer Kirche ist. Bei Übernachtungen halten wir eine Wortgottesfeier, wenn sich die Gelegenheit einer Eucharistiefeier nicht bietet. 

Unterwegs gibt es immer wieder beeindruckende Momente und Erlebnisse, wobei es immer positive Erlebnisse sind.
Beeindruckend war unsere Wortgottesfeier auf „dem Papsthügel“ des Marienfeldes in Kerpen. Ganz nah war die Gegenwart des Weltjugendtages 2005 in Köln und die große Abschlussfeier mit dem Papst.
Auch die kleinen Begebenheiten beeindrucken: in der Kapelle eines Seniorenwohnheims sangen wir „Laudate omnes gentes“. Vor der Tür des Wohnheimes saßen einige Senioren in der Sonne und hatten uns gehört. Sie baten uns, noch einmal für sie zu singen, es wäre so schön gewesen.
Wo wir als Pilger erkannt werden heißt es oft: sprecht ein Gebet für mich mit. Immer wieder gibt es Menschen, die einem einen kleinen Einblick in ihr Leben geben, einen für kurze Zeit daran teilhaben lassen.
Praktische Hilfe erfahren wir auch immer wieder: egal ob wir ein trockenes Plätzchen für die Mittagspause suchen, das Trinkwasser zu Ende geht oder ganz profan eine Toilette gesucht wird: die Menschen auf dem Weg sind immer hilfsbereit.
Aber auch das Stillwerden, das Ausspannen vom Alltag, die beeindruckende Natur: all das sind Erfahrungen, die niemand von uns mehr missen möchte. 

Daher wird es wohl auch im Jahr 2018 weitergehen. Geplant ist, den Lahn-Camino zu gehen. Auch hier heißt es dann wieder: neue Pilger herzlich willkommen.
Buen camino!


Elisabeth Becker, Teamsprecherin kfd an St. Martinus 

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