Alle Bilder: Elisabeth Becker |
Seit November 2010 ist eine
Pilgergruppe auf den Jakobswegen in Deutschland unterwegs. Viele hundert
Kilometer sind wir seitdem gewandert. Angefangen haben wir mit dem Weg von
Sankt Augustin über Trier nach Schengen. Seither sind wir von Köln nach Aachen,
von Bonn nach Bingen, von Marburg nach Köln und jetzt als letztes von Nimwegen
nach Köln gepilgert. Initiiert durch die kfd an St. Martinus, aber übergreifend
auf alle Pfarreien im Seelsorgebereich.
Mittlerweile sind wir ein „harter
Kern“ von ca. 15 Pilgern (Frauen und Männer), neue Mitpilger sind aber immer
herzlich willkommen. Es sind neue Freundschaften entstanden, man ist
füreinander da. Kürzlich hat eine Pilgerin ihren Lebensgefährten verloren. Da
ist es selbstverständlich, dass man füreinander betet.
Unseren Pilgerweg beginnen wir
morgens immer mit einem Morgengebet, mittags um 12:00 Uhr beten wir den Engel
des Herrn. Wo es sich ergibt, halten wir eine Statio, egal ob es in der freien
Natur oder in einer Kirche ist. Bei Übernachtungen halten wir eine
Wortgottesfeier, wenn sich die Gelegenheit einer Eucharistiefeier nicht bietet.
Unterwegs gibt es immer wieder
beeindruckende Momente und Erlebnisse, wobei es immer positive Erlebnisse sind.
Beeindruckend war unsere
Wortgottesfeier auf „dem Papsthügel“ des Marienfeldes in Kerpen. Ganz nah war
die Gegenwart des Weltjugendtages 2005 in Köln und die große Abschlussfeier mit
dem Papst.
Auch die kleinen Begebenheiten
beeindrucken: in der Kapelle eines Seniorenwohnheims sangen wir „Laudate omnes
gentes“. Vor der Tür des Wohnheimes saßen einige Senioren in der Sonne und
hatten uns gehört. Sie baten uns, noch einmal für sie zu singen, es wäre so
schön gewesen.
Wo wir als
Pilger erkannt werden heißt es oft: sprecht ein Gebet für mich mit. Immer
wieder gibt es Menschen, die einem einen kleinen Einblick in ihr Leben geben,
einen für kurze Zeit daran teilhaben lassen.
Praktische Hilfe erfahren wir
auch immer wieder: egal ob wir ein trockenes Plätzchen für die Mittagspause
suchen, das Trinkwasser zu Ende geht oder ganz profan eine Toilette gesucht
wird: die Menschen auf dem Weg sind immer hilfsbereit.
Aber auch
das Stillwerden, das Ausspannen vom Alltag, die beeindruckende Natur: all das
sind Erfahrungen, die niemand von uns mehr missen möchte.
Daher wird es wohl auch im Jahr
2018 weitergehen. Geplant ist, den Lahn-Camino zu gehen. Auch hier heißt es
dann wieder: neue Pilger herzlich willkommen.
Buen camino!
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