Sonntag, 25. Mai 2014

Welche Hoffnung!

(Hinweis an die Leser des Magazins "fünfachtel", die über die dortige Seite "interaktiv & direkt" hierhin gelangt sind und an den dortigen Inhalt anschließen und kommentieren wollen: bitte einfach auf den Beitrag vom 22.5. nach unten rollen oder oben den Reiter "fünfachtel" anklicken ...)

Hoffnung - auch wenns schwer fällt
So ist die Familienmesse überschrieben, die mit den Texten vom heutigen Sonntag der Chor "Moving Voices" in St. Martinus gestaltet. Die Christen, die sich mit dem Apostelbrief und dem Evangelium auseinandergesetzt haben, hat die wohl sehr schwierige Situation im Alltag der damaligen Gemeinden beeindruckt, und sie versuchen aus deren Sicht auf das Leben - und auf die Hoffnung - zu schauen.

Jesus sagt seinen Freunden damals (und uns heute) einen Beistand zu:
den Geist der Wahrheit, ein Helfer, ein Tröster, ...
(die Übersetzungstraditionen sind vielfältig - was wäre heute das treffende Wort dafür?)
- in allen Situationen, besonders wo es nötig ist.
Für das Richtige einstehen, auch wenn es schwerfällt und nicht angenehm ist.
Anderen helfen, auch wenn es Mühe kostet.
(...)

Daran wird man die Christen erkennen.

Daran kann man die Christen erkennen?


Zurück zur Situation der Gemeinde: Spannend ist dann doch, dass der Trost für die Gemeinden damals und heute in dem Apostelbrief keine Durchhalteparolen enthält und auf den Besitz des "Geistes der Wahrheit" pocht, sondern dagegen eine Herausforderung an jeden einzelnen stellt - und was für eine:

Welche Hoffnung erfüllt Dein Leben?
Und wovon kannst Du erzählen, dass es anderen Hoffnung gibt?
Und kannst du - schlagfertig und aufmerksam - jederzeit dazu Rede und Antwort stehen?

Welche Hoffnung auf den Geist, der die Gemeinden und jeden einzelnen Christen erfüllt!
Die Gemeinde soll sich nicht ein-Igeln oder Frontlinien benennen, wo "das Christliche" anfängt oder aufhört, sondern bescheiden und positiv von der Hoffnung ihres Lebens erzählen ...
Welche Hoffnung!

(ich bin gespannt, was wir gleich im Gottesdienst gemeinsam (mit)teilen werden und welche Hoffnungen vielleicht auch ausgesprochen werden ... später auch Bilder und vielleicht Ergänzungen ... oder Eure / Ihre Kommentare?)
(gestern war ich selbst an meiner eigenen Haustür nicht sehr schlagfertig und schnell und konnte die fragenden Zeugen nur auf den Gottesdienst heute Morgen verweisen - ...)
(was wäre ein Bild für Hoffnungen?)

Donnerstag, 22. Mai 2014

Kirche überraschend?


Sind Sie eher jemand, der sich fragt, was Kirche und die Frohe Botschaft heute denn noch Ihnen und der Gesellschaft wertvolles oder überhaupt hörenswertes zu sagen haben? Geschweige denn das auch noch in modernen sozialen Medien zu tun?
Oder sind Sie eine (oder einer) die der Meinung ist, dass in der Gesellschaft vieles schief läuft und auch in sozialen Medien mehr Bedenken als Lebensfreude zu tragen sind, dass Kirche (und die Frohe Botschaft) da nur ganz fromm und wortgetreu auftauchen sollten und sich bloß nicht auf jeden Trend einlassen sollte? Also nicht einfach so den Menschen begegnen sollte, wo sie gerade sind?

Vielleicht sind Sie aber auch ganz zwischen diesen beiden zugespitzten Positionen oder haben eine ganz eigene? Das wäre dann die Gelegenheit, das doch in einem Kommentar zu diesem blog zu beschreiben!
Allen Meinungen zu diesem Thema möchte ich ein paar Stichworte zufügen, die ich angeregt aus eigenen Beobachtungen und Gedanken im „viralen“ und weniger viralen Netzbetrieb und vor allem aus der Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel gefunden habe …


Warum wollen über 47 Millionen Menschen sehen, wie eine Ordensschwester in einer Casting-Show singt? (inzwischen hat sie den Wettbewerb gewonnen)
Wie begeistert ein Pfarrer nicht nur Hochzeitsgesellschaften, sondern auch über 28 Millionen Internetnutzer, die das Video anklicken, mit einem Halleluja? (das notabene ein Kind für ihn umgeschrieben hat; im deutschen Fernsehen ist er nun auch schon aufgetreten)
Was bedeutet das im Verhältnis zu etwas über 800 „Klicks“ für eine inspirierende Predigt?

Es ist wohl nicht zu unterschätzen wie gut es ist, wenn Kirche auch mal überraschend „rüber kommt“.  Und wenn dabei noch der Inhalt und die Botschaft stimmen. Natürlich darf man fragen, ob da nur noch die Hülle im ungewohnten Ambiente der Reiz ist, aber es wird dem vielschichtigen Phänomen nicht gerecht, es nur auf eine Seite zu reduzieren. Und es stecken bestimmt auch ganz konkrete menschliche Begegnungen dahinter (im Sprech von social-media-Junkies „Kohlenstoffwelt“ ;-) ), über die zu urteilen ich mich hüten würde. Wenn anschließend Paare zu den Seelsorgern kommen und kirchlich heiraten wollen, „wenn Du das auch so für uns singst“, dann ist das nicht nur oberflächlich, sondern vielleicht der Einstieg in ein gutes Gespräch.

Vieles im Inter-netz lädt ein und macht Freude, genauer hinzuschauen, mitzudenken, mitzuteilen und mitzumachen. Die Seite „gottinkoeln.de“ z.B. lädt immer wieder zu einem kontemplativen Blick auf alltägliches und ungewöhnliches ein.
(Kontemplativ bedeutet hier, nach Gott hinter den Dingen zu schauen oder vice-versa mit den Augen Gottes auf die Welt).
Denn „unter dem Radarschirm unserer Wahrnehmung baut Gott an seinem Volk“, gestalten Menschen Wirklichkeiten, die vielleicht manchmal mehr im ursprünglichen Sinn Kirche sein können, als es die klassische und nur in den uns jahrzehntelang vertrauten Formen verharrende (Pfarr-)Kirche ist. „Gott will unter den Menschen entdeckt werden“ und im wirklich miteinander geteilten Leben (im Ganzen, nicht nur in heißen Zeiten von Katechesen (Erstkommunionzeit …) und Krisen (Trauergespräche …). 
Dazu kann die Einlassung auf heutige Medien, in denen sich Millionen Menschen und auch zehntausende in unserer Stadt bewegen hilfreich sein, das ist der Weg, zu dem uns auch Papst Franziskus anregen will. Uns alle! 
(Sie, die das gerade hier lesen; alle Christen und überhaupt alle Menschen mit gutem Willen und guten Gedanken, die für andere und für Gott in unserer Welt sind)
Satellitenschüssel-Selfie
Denn gerade in interaktiven Medien kommt es letztlich nicht nur auf einzelne Profis oder Stars an, sondern auf die „nicht-schweigende, sondern (mit)teilende Menge“ – auch an Christen, an von Jesus und seiner Botschaft Begeisterten. Die aufmerksam schauen und begleiten und teilen und damit die Welt mitgestalten. Eben auch die sogenannten virtuellen Welten (wobei  Facebook  heute schon mehr „Einwohner“ hat als jeder Kontinent unserer Erde). Denn unsere Art miteinander zu reden und Begegnungen zu gestalten kann andere bereichern. „Unsere Kommunikation sei duftendes Öl für den Schmerz und guter Wein für die Freude. Unser Leuchten soll nicht von Tricks und Spezialeffekten ausgehen, sondern davon, dass wir mit Liebe und Zärtlichkeit dem zum Nächsten werden, den wir verwundet auf unserem Weg treffen. Habt keine Angst, Bürger der digitalen Umwelt zu werden.“ 

Nochmal nach innen an uns Kirche hin ist es fast überflüssig die Worte vom vorletzten Bischof von Köln zu zitieren: Wir müssen weg von einer Komm-her-Kirche hin zu einer Geh-mit-Kirche, also einer Kirche die sich auf den Weg zu den Menschen macht, wo sie eben sind (nach Kardinal Höffner).


(Es ist für mich überraschend passend und mehr als Fügung, dass ich diese Worte schon lange mit mir trage und nun während ökumenischen Bibeltagen von Vorschulkindern schreibe, die sich in der ihnen gemäßen Form auch mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter beschäftigen – nun gehen wir zum Abschluss dessen in die Kirche)
Ich freue mich auf Begegnungen und miteinander in virtuellen und in kohlenstofflichen Welten – gestalten wir gemeinsam die Bürgerschaft der digitalen Umwelt!




P.S.: Dieser Post ist auch als Anker gedacht für Kommentare oder Reaktionen (auch im Rahmen der Verlosung, Seite 18 im neuen fünfachtel Ausgabe 2/2014) auf die Renzension zu "Wenn nicht hier, wo sons? Kirche gründlich anders" - bitte also einfach hier "kommentieren"!
P.P.S.: Auch auf zwei weitere lesenswerte Bücher sei hingewiesen, die wie auch das rezensierte vom selben Autorenteam stammen: "Bible reloaded" und "Himmel reloaded" - alle drei stehen in den fünf KÖBs in Sankt Augustin zur Ausleihe bereit!

Donnerstag, 8. Mai 2014

Happy!

Ein (hoffentlich öfter!) ganz normaler Tag im Leben eines Referenten ...

Frohes Aufstehen beim Läuten der Kirchturmglocken - find ich einfach wohltuend ...
Bei der Rückfahrt von den Schultransporten dann "Happy" auf 1live hören ... und ein bißchen bedauern, dass keine extra Bass-Boxen in der Familienkutsche montiert sind ...
Beim zweiten (Mini!-)Frühstück mit weiteren Familienmitgliedern mail-check - fast nichts drin! Hat jemand das Internet kaputt gemacht? Na gut, wenn bei der Sitzung gestern Abend bis zuletzt alle mails beantwortet wurden, was soll schon noch dazu kommen?
Mit dem Fahrrad weiter (warum habe ich da keine Bassboxen drauf? Naja, vielleicht würden die anderen dann nicht so nett zurückwinken beim vorbeiradeln ...)
Besprechung in der Schule zur ök. Gottesdienstgestaltung bei auslaufendem Schulbetrieb - viele kreative Lösungen für spannenden Herausforderungen, tolle Menschen - und Kaffee.
Nach dem Termin mehr als drei mailbox und nachrichten-kontakte ... hätte mir zu denken geben können für den Tag. o.O
Schnell mal eben Schulden bezahlen im Nachbardorf, dabei in gute (und intensive!) Gespräche verwickelt werden - Zeitplanung wieder über den Haufen werfen, aber rechtzeitig ein Kind von der Schule abholen (Autoradiolautstärke gemäßigt ... :-( )
Zeitfenster für ein schnelles und nur mäßig aufgewärmtes zusammengewürfeltes Mittagessen - 8 Minuten. Dabei aber endlich das lustige Video auch anderen zeigen :-D
Huschhusch mit anderem fahrbaren Untersatz (Boxenleistung überzeugt nicht, aber weiter Happy!) in den nächsten Ortsteil zur Klausurtagung - großen Karton Kekse aus heimischer Produktion nicht vergessen! - und wieder Kaffee.
Und viel Alltagsgeschäft, aber gutes Gefühl, vieles besprechen zu können, manches sogar zu lösen, manches beim sich fügen zu beobachten ...
Irgendwann nebenbei email-Austausch mit einem anderen Schulleiter über homepage-Verständnis-Probleme - gutes Gefühl, dass ich es irgendwann auch verstehe und man sich um mich kümmert ;-)

Strategie-Planung und Austausch über neue Themen, die einiges verändern werden - und viele Gedanken an viele wertvolle Menschen, die dazu motiviert werden wollen - das wird spannend und kann Zukunft werden
Weiter sehr happy in eine andere Stadt düsen zur Fachsitzung mit Fallbesprechungen (da kein Kaffee) - abgesehen vom dauerhaften Stau auf Hin- und noch-mehr-Rück-weg mal wieder sehr lohnend und immer wieder viel zu lernen - ganz zu schweigen von den vielen lieben Menschen, die es gibt.
Und wie gut ist doch diese Blauzahnfreisprechanlage - mindestens eine Stunde Zeit gespart - aber mit wie vielen Menschen habe ich denn heute gesprochen und mehr???
Zwischendurch Dienstplanänderungen und Kondolenz, lange Gespräche und kurze Planungshinweise.
Emotionaler Kick (möglicherweise aus Überlastung :-O) beim schnell-dann-endlich-zu-Bett-bringen der Kinder: Tränen beim singen eines alten Abendgebetliedes (wo kommen die denn her?), Segenswünsche für die Nacht, die Frage, wann wir denn alle endlich mal wieder zur Kleinen Quelle fahren, segnen und gesegnet werden ...

Danke für den Tag.
(Jetzt nur noch schnell die Welt retten und ein dutzend mails schreiben - aber immer noch Happy!)
(Kann mal jemand der Endorphin-Schock abschalten? Oder soll ich doch Schokolade essen?)


P.S.: Jede der vielen vielen Chiffren erkläre ich auf Nachfrage gerne.
P.P.S.: Rechtschreibfehler sind kostenfrei und dürfen behalten werden, cc nc
P.P.P.S.: Beschwerden einfach per Brief in den toten Briefkasten Hausnummer 49 in der Strasse, werden von der Abrissbirne gelesen