Als
ich mich 2005 das erste Mal auf den Jakobsweg machte (300km von Leon nach
Santiago) ahnte ich nicht, welche Auswirkungen das auf mein weiteres Leben
haben sollte. Mir war so, als ob Jakobus sagte: „Mädchen, das ist normaler
Urlaub. Komm gefälligst von zu Hause wieder.“ Also beantragte ich zu Hause
Altersteilzeit. Im letzten Urlaub startete ich nach der Sonntagsmesse im Kölner
Dom, mit Pilgersegen, dann begleitete mich Christus ein Stück in einer
Prozession in Lyskirchen. Dankbar bin ich vielen Priestern, die mir auf dem Weg
gastlich ihr Haus öffneten. Und auch sonst war immer Seine Hand über mir. So
kam ich nach 3 Wochen gut in Straßburg an.
Alle Bilder: Gerda Montkowski |
Und nach dem Pilgerweg ging es weiter. Zunächst durfte ich
voll Freude meine Erfahrungen mit vielen Bildern in meiner und umliegenden
Pfarren weitererzählen. In unserer KFD gründete ich mit Elisabeth eine
Pilgergruppe, die seitdem jedes Jahr auf den um Köln liegenden Pilgerwegen an
Samstagen unterwegs ist.
Außerdem
darf ich in einer Herberge in Pamplona als Herbergsmutter jährlich 3 Wochen
lang Pilger begleiten und mit ihnen das Abendgebet sprechen und ihnen mit Rat
und Tat zur Seite stehen. Aber das schönste Geschenk erhielt ich, als ich ins
„Pastorale Projekt“ aufgenommen wurde und direkt meinen Glauben an und in der
Kathedrale bekunden darf. In Stuttgart begründet und von der Deutschen
Bischofskonferenz begleitet, sind seit 2009 jeweils 1 Priester und 2 Laien in
der Seelsorge den Sommer über in Santiago. Um 8 Uhr beginnen wir den Tag mit einer
deutschsprachigen Messe, wir bieten Gespräche und das Sakrament der Versöhnung
an und beenden den Tag mit einem spirituellen Rundgang um die Kathedrale.
Besonders wichtig ist mir dabei die Figur von La Fe, dem Glauben. Das Kreuz für
Tod und Auferstehung und die Eucharistie für Jesu Gegenwart bei uns, Dreh- und
Angelpunkt der Verkündigung.
Und auch im persönlichen Umfeld, in der Öffentlichkeit führt
die Muschel, die ich trage, sehr oft zu Gesprächen, die im Glauben verwurzelt
sind.
Danke für diese Sinnerfüllung.
Gerda Montkowski
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