Am Anfang
der Heiligen Messe haben wir die Palmzweige gesegnet. Der Evangelist Matthäus
erzählt uns, dass damals die Menschen ihre Kleider auf den Weg ausgebreitet
haben und Zweige auf den Weg gestreut haben als Jesus nach Jerusalem kam. Und
sie riefen: Hosanna, dem Sohne Davids!
Neu heißt esin der Einheitsübersetzung: Als er in
Jerusalem einzog, erbebte die ganze
Stadt und man fragte: Wer ist dieser?
Normalerweise
hätten sich die Gemeinden heute außerhalb der Kirchen getroffen. Z.B. an der
Antoniuskapelle, die wir im Rahmen der Leseabschnitte der Passion auch gesehen
haben, an einem Wegekreuz oder ähnlich. Gemeinsam ziehen sonst dann Kinder,
Erwachsene, Ältere mit bunten Zweigen in die Kirche. Das scheint mir mit dem
Aufruhr, der Aufregung, den Fragen und der Geschäftigkeit die es dabei gibt und
der Freude wie aus der Zeit gefallen.
Gibt es auch ein stilles Erbeben?
Bei Matthäus
ist dieses Erbeben oder sogar ein Erdbeben ein
Zeichen der Nähe Gottes. Es begegnet wieder, wenn er später von der
Auferstehung berichtet. Wir haben heute vom Menschensohn, von Jesus dem
Menschen wie wir gehört, bis zu seinem Ende am Kreuz. Die Heilige Woche, die
Karwoche, geht jetzt noch einmal zurück. Es
wird Ruhe in der Stadt. Ruhe erleben wir auch in unserer Stadt, für manche
vielleicht auch schon zu viel. Auch in vielen anderen Städten ist es heute so
und auch in der Stadt, aus der uns der Evangelist erzählt, in der Heiligen
Stadt Jerusalem.
In unseren
Schaukästen haben wir ein Plakat, worauf steht, was alles NICHT ausfällt in
dieser Zeit, was man trotzdem tun kann, auch in dieser besonderen Situation. Konkret heute an diesem Sonntag aber ist es
schmerzlich, dass die Kollekte für das Heilige Land ausfällt. Für die
Christen, die in Jerusalem, Palästina und Israel leben, ist diese aber wichtig.
Davon werden Kinderheime, Schulen und z.B. das Caritas Baby Hospital inBetlehem unterstützt. Und das ist nicht nur für Christen, sondern für alle
dort, auch für Muslime sehr wichtig.
Eines der
stärksten Bilder, das ich in diesen Tagen in den Medien gesehen habe, ist das
Bild von einem Rettungswagen in Israel, von der Organisation Magen David Adom, vergleichbar mit dem
Roten Kreuz oder den Maltesern bei uns,
mit einem rot gemalten Davidsstern drauf. Sie sehen es ganz oben in diesem Beitrag. In einem Augenblick steht der
Wagen, und die beiden Männer, die diesen Wagen fahren, die für die Menschen da
sind, beten. Der eine, als Jude, in die eine Richtung mit seinem Gebetsschal,
der andere, als Muslim, auf seinem Gebetsteppich in die andere Richtung. Sie beten beide. Sie helfen gemeinsam den
Menschen.
Die Menschen
dort im Heiligen Land brauchen unsere Unterstützung.
Deswegen möchte ich sie hinweisen auf die www.palmsonntagskollekte.de und sie bitten zu überlegen, ob sie auf diesem Weg die Menschen im Heiligen Land unterstützen können.
Deswegen möchte ich sie hinweisen auf die www.palmsonntagskollekte.de und sie bitten zu überlegen, ob sie auf diesem Weg die Menschen im Heiligen Land unterstützen können.
Und auch in unserer Stadt, die das „Heilig“
im Namen trägt, in Sankt Augustin, brauchen Menschen Unterstützung. Brauchen Solidarität
miteinander – mit allem, was heute möglich ist. Viele Netzwerke haben sich
gebildet um zu helfen, dort, wo Menschen vielleicht besser nicht aus dem Haus
gehen sollten, dass ihnen Einkäufe gebracht werden, wo Menschen einsam sind,
reden möchten, vielleicht telefonieren können, dass man miteinander im Kontakt
bleibt. Viele Beispiele gibt es da, die wir auf unserer Homepage ja auchsammeln – und auf der Homepage der Stadt natürlich auch.
Wenn wir so
solidarisch miteinander sind,
wenn wir so Palmsonntag, die Heilige Woche und
Ostern feiern,
dann ist das auch ein
besonderes Erbeben.
Zeichen der Nähe Gottes.
Zeichen der Nähe Gottes.
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