200 Jahre Stille Nacht – Heilige
Nacht
Die Redaktion des Pfarrbriefes in Troisdorf (www.trokirche.de) hat
ihre Weihnachtsausgabe mit nachdenklichen Beiträgen aus heutiger Zeit zu den
einzelnen Teilen der berühmten ersten Strophe entfaltet. Die AutorInnen und der
Zeichner haben sie uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt:
Juan Francisco González, 2018 |
Immer wieder ist es das sanft lächelnde Gesicht der Maria und
die gutmütig geduldige Haltung des Josef, die es mir beim näheren Betrachten
von Krippenfiguren schwer macht, mich zu entscheiden zwischen friedvoller
Weihnachtsstimmung oder genervtem Augenverdrehen. Echt jetzt? So gechillt? Mit
frischem, schreienden Säugling (erstes Kind, wohlgemerkt, keinerlei Übung),
leicht ungeklärten Vaterschaftsfragen, einem Beziehungsstatus, der auch nicht
so einfach zu beschreiben ist – aber wir singen vom trauten, hochheiligen Paar.
Wenn das mal nicht Druck ausübt auf den ganz normalen Familienwahnsinn unterm
Weihnachtsbaum…
Manchmal ist es gerade an Weihnachten so, dass unser Familienleben
so gar nicht friedlich und harmonisch, geschweige denn heilig ist. Gerade vor
und an den Festtagen geht es hoch her, wir geraten in Stress, müssen uns um
vieles kümmern, Essen vorbereiten, letzte Geschenke verpacken, aufräumen für
den Besuch… Für Zeit zu zweit bleibt da gar kein Raum. Eigentlich ist es so
kein Wunder, dass Paare an Weihnachten besonders oft aneinandergeraten. Die
Messlatte liegt hoch an diesem Fest des Friedens. Unsere eigenen Erwartungen
setzen uns unter Druck, so dass wir versuchen, eben diese Postkartenidylle
zuhause herbeizuzaubern. Und
plötzlich ist die Kommunikation unterirdisch, weil der Stress
uns so mitnimmt.
Da kann es hilfreich sein, das Hamsterrad kurz anzuhalten. Wie
reden wir miteinander? Schaffen wir es, statt Vorwürfen Wünsche zu formulieren?
Was erhoffen wir uns für unsere Beziehung? Haben wir genug Freiraum und auch
genug Gemeinsamkeiten? Wie versöhnen wir uns eigentlich? Haben wir einen
gemeinsamen Sehnsuchtsort in unserer Erinnerung? Ein kleiner Ausflug dahin lässt
zwar den Wäscheberg vor den Feiertagen nicht kleiner werden und den Fußboden
nicht weniger klebrig, aber die Verbundenheit größer – und vielleicht lächeln
wir plötzlich so wie Maria und Josef und sehen mit Stolz und Liebe auf unseren
gemeinsamen Weg.
Daniela
Ballhaus
UND WENN ES MAL TIEFER GEHEN
SOLL:
Kath. Beratungsstelle für Ehe-,
Familien- und Lebensfragen
Wilhelmstraße 74, Siegburg, Tel. 022 41 - 5 51 01
www.zeitzuzweit.info Homepage der Ehepastoral mit Angeboten für Paare
www.epl-kek.de Gesprächstraining für Paare
Gottesdienst für Paare Freitag,
15. Februar 2019, 19:30 Uhr, St. Hippolytus
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