Wer bist du, Mensch?-Frühschicht am
Karfreitag als sechste in der Reihe der Misereor-Frühschichtenund zum Abschluss der
liturgischen Nacht der Jugend
Immer wieder haben die
Menschen Jesus gefragt, wer er sei. Zuletzt hat auch Pilatus ihn gefragt – aber
nicht die Antworten bekommen, die ihn hätten ändern können …
S1 Wer
bist du, Mensch?
S2 Der,
den ihr aus mir gemacht habt.
S1 Wer
bist du, Mensch?
S2 Der,
der mir selbst ein Rätsel bleibt.
S1 Wer
bist du, Mensch?
S2 Der,
der wie du ein Ebenbild Gottes ist.
S1 Wer bist DU, Simon von
Cyrene?
S2 Sie sagten mir, ich soll das Kreuz dieses
Menschen tragen.
S1 Wer bist DU, Veronika?
S2 Ich wollte seine Tränen aufnehmen, denn
ich habe mich anrühren lassen.
S1 Wer bist DU, Maria?
S2 Ich habe ihn geliebt.
S1 Und
wer bist du, Mensch?
Wenn wir uns heute der Grundfrage
nach dem Wesen des Menschen stellen, gehen wir direkt
an den Anfang der Bibel in die Schöpfungsgeschichten hinein.
Gott benennt seine Idee, die er vom Menschen hat, ganz konkret: Lasst uns den
Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. … mit-verantwortlich.
Uns Menschen mit unserem
aufrechten Gang können wir als Bindeglied zwischen Erde und Himmel auch als
Krone der Schöpfung beschreiben. ... Mit
seinem Segen bestärkt, vertraut er uns seine ganze Schöpfung an. All die
Pflanzen … sollen uns zur Nahrung dienen. Niemandem
soll es schlecht gehen, niemand soll hungern müssen – Gott hat aus diesem
Grund eine reiche und fast verschwenderische Vielfalt an Pflanzen und Tieren
geschaffen.
Dieser feste Glaube an
eine gelingende Schöpfung wird Tag für Tag durch Nachrichten aus aller Welt
erschüttert: Immer noch leiden 842 Millionen Menschen Hunger; auch Menschen in
Uganda, dem diesjährigen Beispielland der MISEREOR-Fastenaktion.
Der Karfreitag
konfrontiert uns mit dem konkreten Bild des entstellten Menschen auch in der im
festen Wortklang gezähmten, liturgisch festgelegten und in der Tradition
abstrakt verehrten Form, die der Prophet Jesaja angekündigt hat: so entstellt sah er aus.
In den letzten Wochen haben wir verschiedene
Körperteile der Silhouette unseren Fragen zugeordnet:
den Füßen die Frage:
Wohin gehst du, Mensch?
Dem Herzen die Frage: Wem gehörst du, Mensch?
Dem Kopf:
Wovon träumst du, Mensch?
Und den Händen: Mit wem teilst du, Mensch?
Auf die ganze Silhuouette verteilt kamen dann für unsere Gedanken und Bitten und uns selbst kleine Spiegelflächen dazu ...
Herzlichen Dank allen Vorbereitenden und Sorgenden
und auch einfach mit-Beten/Singe/Meditieren-den
für diese gemeinsame Fastenzeit!
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