Donnerstag, 1. April 2021

Sonntagsworte am Gründonnerstagabend

 Joh 13,1-15 (Gründonnerstag)

„Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Judas Ischariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.“ (Joh 13,2)

 

Foto: Regina Nothelle

Die Neuübersetzung korrigiert tatsächlich einen bisherigen Fehler; es heißt nicht mehr „ihn zu verraten und auszuliefern“ (verraten war die falsche Übersetzung), sondern nur noch „auszuliefern“. Da lese ich eine andere Rolle des Judas heraus: Wenn von Verrat die Rede ist, dann ist damit Judas eine Person „des Teufels“, die Jesus aus niederträchtigen und rachesüchtigen Gründen verrät. Was aber ist das für ein Heisplan Gottes und was für ein Gott, der sich der Niederträchtigkeit eines Menschen bedient, um erfüllt zu werden?

Wenn das aber nicht wirklich plausibel ist und nun auch durch die neue Übersetzung sprachlich geändert ist - was könnte dann Judas‘ Intention sein, Jesus auszuliefern? Will er Jesus zwingen, seine Botschaft vor anderen (politischen und religiösen) Instanzen zu plausibilisieren? Und geht das dann schief? Anders, als Judas es gedacht hat? Deswegen sein Selbstmord?

Fragen über Fragen, aber keine Antworten …


Ursula Nothelle-Wildfeuer

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