Wann funktioniert eine Gemeinschaft?
Was braucht es, damit Aufgaben erkannt und bewältigt werden?
Wie geht es dann weiter? Und was kann ich dabei tun?
Anfragen an selbstverständliche Erwartungen …
Ein bibelfester Christ (egal ob evangelisch, katholisch oder anderer Konfession) würde sagen:
wenn wir das tun, was in der Heiligen Schrift steht.
Aber das hilft nicht immer, wenn es um moderne Technik oder neue Herausforderungen
geht – was die Menschenwürde und entsprechenden Umgang miteinander angeht
allerdings schon. Das Buch Ruth erzählt eine faszinierende Flüchtlingsgeschichte, die in
den Herbstferien in Ökumenischen Kinderbibeltagen erlebbar werden soll.
Ein Verwaltungsfachmann (ob bei Stadt, Kreis oder Land) würde sagen:
wenn alle Planstellen besetzt sind und die Einnahmenprognose positiv ist (damit mehr Planstellen geschaffen werden können). Darauf kann sich aber langfristig niemand verlassen; in unseren Gemeinden sieht manches noch sehr positiv aus, so dass man sich dem notwendigen (und übrigens im Glaubensgut durchaus verankerten) Wandel nicht
stellen möchte. „Es geht doch noch. Es ginge besser, wenn die anderen… Die anderen müssten nur…“ Und wie die Sätze alle heißen mögen, die einem dabei so begegnen. Es werden immer weniger Engagierte, die ihre Freizeit mit den klassischen Aufgaben füllen
wollen, und es werden immer weniger, die sogar ein Studium und ihre Berufswahl und Berufung dafür einsetzen wollen. Und trotzdem muss das keinen notwendig sorgenvollen Blick in die Zukunft nach sich ziehen. Es wird nicht alles schlecht, sondern anders.
Ein heimatverbundener Traditionalist (ich wage gar nicht bestimmte Vereine oder Gruppen aufzuzählen, außerdem funktioniert diese Einstellung auch ohne) würde sagen:
wenn wir alles so tun, wie wir es immer schon getan haben. Aber die Vogel-Strauß-Taktik mit dem Kopf in den Sand ohne Rückbesinnung auf die Gründe für althergebrachte Handlungsweisen und einen offenen, aufmerksamen Blick auf die Realität und die Mitmenschen verspricht nicht eine Erfolgsstrategie zu werden. Und so vieles wird heute einfach nicht mehr verstanden. Ein beredtes Beispiel dafür ist der Anruf einer Anwohnerin bei der Polizei, dokumentiert in einer großen Zeitung vor kurzem, die eine Gruppe von Menschen durch die Straßen ziehend beunruhigt meldete, weil sie seltsame Sätze hörte
wie „… guter Hirte“ und „jetzt und in der Stunde unseres Todes“. Aber es waren gar keine Fundamentalisten,sondern wohl eine schlichte Fronleichnamsprozession.
Ein Personal-Trainer oder Coach (der einen professionell im Selbstmanagement topfit machen soll) würde sagen:
wenn jeder seine beste Leistung bringt und das ganze gut gesteuert wird. Aber nicht alle sind motiviert, nicht alle können sich immer weiter verbessern in ihrer Leistung. Und manchmal fragt man sich ob Team (Leiterrunde, Vereinsvorstand oder Arbeitsgemeinschaft,
…) nicht häufig auf Deutsch übersetzt heißt: „Toll, ein anderer machts“. Gut und Mut machend, wenn man auch von Anderem hören, lesen oder es sogar erfahren kann. Auf der
Seite www.kundschafternetzwerk.de wird von einer für uns sehr ungewohnten Gemeinde berichtet – dort wird aus Team wiederum im Englischen „Together Everyone Achieves More“.
Bei allen tiefen Gräben zwischen sich abgrenzenden Gruppen und des häufigen Kreisens um die eigene kleine Aufmerksamkeit kann viel erreicht werden – im Kleinen immer noch, im Großen noch viel mehr. Das notwendige Engagement für die Nöte unserer Zeit, in diesen Tagen unbedingt für die vielen Flüchtlinge, kann uns über uns selbst hinaus wachsen lassen. Viele Rückmeldungen und Hilfsangebote machen Mut. Es ist um der Menschen Willen und um Christi Willen nie umsonst, sich einzubringen. Und es wird uns alle weiterbringen. Machen Sie mit und setzen Sie sich ein. Und gestalten Sie auch das Leben
der Kirche neu. So wie Sie es können und wollen, genau richtig mit der Hilfe in bestimmten Initiativen oder sogar in Gremien wie dem Kirchenvorstand, damit dadurch die Arbeit von vielen anderen in den KiTas, den Jugendeinrichtungen und Gruppen, in der Gemeindecaritas ermöglicht wird …
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