Sonntagsworte
Nun schon im dritten Lesejahr hören wir die Worte aus der
Bibel sonntags aus neuen Büchern: seit 2016 versucht die neue
Einheitsübersetzung einfühlsamer und in modernerer Sprache die biblischen
Bilder deutlicher zu machen. Manchmal ist es nur ein Wort, so dass man schon
genau hinhören muss. Manchmal erschließt sich daraus auch ein neuer Blick auf
eine schon oft gehörte Stelle.
In den vergangenen zwei Jahren haben wir im Seelsorgeteam in jedem
Dienstgespräch ein dafür hilfreiches Buch gelesen: „Sonntagsworte“ waren
ein exemplarischer Blick in eine der sonntäglichen Lesungen: ein neuer Vers mit
kursiv betonter Veränderung (, die alte Formulierung hatten wir immer dazu
heraus gesucht), dazu zwei kurze Sätze Nachdenkliches und ein passendes Fotomotiv.
(Bei Interesse sind die beiden vergangene Bücher gerne bei mir auszuleihen).
Leider hat das Bibelwerk für das dritte Lesejahr keine
entsprechende Veröffentlichung realisieren können – es fehlt uns da etwas im
Seelsorgeteamdienstgespräch.
So kam die Idee, dass wir vielleicht gemeinsam mit aus in Gottesdiensten Engagierten und weiteren Interessierten doch vielleicht selbst diese kurzen Impulse schreiben und gestalten und nicht nur im Seelsorgeteam hören, sondern auch der ganzen Gemeinde zur Verfügung stellen könnten.
(Die Änderungen oder neuen Formulierungen der Neuen
Einheitsübersetzung 2016 sind kursiv dargestellt)
Genesis 9,9-10
Ich bin es. Siehe, ich
richte meinen Bund auf mit euch
und mit euren Nachkommen nach euch … und
allen Wildtieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen
sind, mit allen Wildtieren der Erde
überhaupt.
Gott richtet den Bund auf – das Zeichen des Regenbogens in
den Wolken ist sinnbildlich dafür geprägt und auch heute ein Zeichen Gottes
allumfassender Gerechtigkeit – über enge Grenzen von menschlichen Vorstellungen
hinweg. ER richtet den Bund auf – mit ALLEN, mit Wildtieren, die sich unserer berechnenden
Kontrolle entziehen. Sein Bund mit uns ist uns unverbrüchlich gegeben – aber die
Menschen, die religiösen wie die unreligiösen, die mächtigen wie die
ohnmächtigen, stehen gleich in Demut vor der Natur und ihrer Gewalt, die sie
nicht kontrollieren können. Erst in diesen Tagen scheinen wir wieder unsere
Verantwortung dafür – und auch füreinander – zu entdecken.
Marcus Tannebaum
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