Sonntag, 22. Dezember 2019

Nun sage mir – wie hältst Du’s mit dem Klima?


Es ist Sünde gegen die Umwelt – sagt der Papst.
Wir sollen neu denken fürs Klima – sagt die Kanzlerin.

Der Papst prüft die Aufnahme von Umweltsünden in den Katechismus und die Bundesregierung schlägt www.dieglorreichen17.de vor.

Und wie würden Sie / wie würdest Du die Gretchenfrage der Überschrift beantworten?


Frei übertragen nach Goethe könnte man sagen: Habe nun Berichte der Vereinten Nationen, wilde faktenfreie Behauptungen von Skeptikern, den Klimapakt der Bundesregierung und leider auch die Worte des Papstes gelesen. Bin ich nun so klug als wie zuvor?

Oder soll der Heilige Vater erst einmal selbst in sein Papamobil einen Elektromotor einbauen lassen und mit gutem Vorbild vorangehen? Aber ist das ein gutes Vorbild? Wenn ich in die sozialen Medien schaue, dann sehe ich sachlich einseitige oder unterkomplexe Posts. Laut seine Meinung heraus zu pusten verursacht zwar Emissionen, ist aber kein tragfähiges Argument. Und wie ernst und konsequent verfolgt die Kanzlerin wirklich den Schutz des Klimas und unserer Umwelt?

In seiner vielbeachteten und manchmal auch gelesenen, aber vielleicht von noch gar nicht so vielen ernstgenommenen oder gar – verrückte Idee – mit persönlichen Konsequenzen bedachten Enzyklika „Laudato Si“ entfaltet Franziskus eine Spiritualität der Schöpfung: „Das Universum entfaltet sich in Gott, der es ganz und gar erfüllt. So liegt also Mystik in einem Blütenblatt, in einem Weg, im morgendlichen Tau, im Gesicht der Armen. Das Ideal ist nicht nur, vom Äußeren zum Inneren überzugehen, um das Handeln Gottes in der Seele zu entdecken, sondern auch, dahin zu gelangen, ihm in allen Dingen zu begegnen …“ (LS 233) Man spürt bei Franziskus seine ignatianische* Prägung und seine konsequente Ausrichtung im Sinne seines Namenspatrons, der sich radikal den Armen zugewendet hat. In der für mich sehr lesenswerten und zu empfehlenden Veröffentlichung empfiehlt er allen Menschen, natürlich besonders denen, die ihn als Kirchenoberhaupt ansehen, mehr für die Umwelt und die Gerechtigkeit im Umgang mit ihr, „kirchisch“ gesprochen für die Bewahrung der Schöpfung und den Blick auf Gott in meinem Nächsten zu tun.

Und da gibt es für jede und jeden die Möglichkeit, kleine Schritte zu tun, nachzudenken, genau hinzuschauen, aufmerksam zu werden und da wo es nötig ist umzukehren.
 
Urchistlich eigentlich.
Lesen Sie / Lies doch mal nach! Es lohnt sich.
Vielleicht auch gemeinsam?


 Marcus Tannebaum

*(geistliche Übungen geprägt durch Ignatius von Loyola, der den Orden der Jesuiten gegründet hat, dem Papst Franziskus angehört)

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