Sonntag, 14. April 2019

Gesucht: Vielfalt der Begabungen – im Dienst für die Menschen

"Verlust, Trauer und Schmerz – das alles kennt Gott".
 



Können Sie sich vorstellen, dass diese Worte in der Trauerfeier Ihnen auch von einer Frau zugesprochen werden? An einigen Stellen unseres Erzbistums gibt es das nun schon, dass nicht nur hauptamtliche Theologen, sondern Menschen aus verschiedenen Berufen und Kontexten ehrenamtlich zu Bestattungsbeauftragten ausgebildet und vom Erzbischof darin bestärkt und gesendet werden. Eva-Maria Will, die für die Trauerpastoral im Erzbistum Köln verantwortlich ist, weist auf die Chance dieser Entwicklung hin: „Eine kirchliche Begräbnisfeier ist für beide Seiten eine Chance, an einem sensiblen Lebenswendepunkt miteinander in Kontakt zu kommen. Eine würdige und einfühlsame Feier kann einen wichtigen Beitrag zum Gelingen von Trauerprozessen leisten. Gleichzeitig eröffnet sie eine bleibend wichtige Erfahrung mit der Kirche, ihrem zentralen Glaubensgeheimnis und ihrer Auferstehungshoffnung.“ 

Interessenten an der Ausbildung bringen eine hohe Motivation mit, Menschen das letzte Geleit zu geben und diesen „Dienst der Barmherzigkeit“ aus Überzeugung und mit entsprechender Haltung zu verrichten. „Dafür braucht es auch ein Stück Hingabe und großen Respekt vor dem Toten, dessen Würde ja über den Tod hinaus bleibt.“ Das Erzbistum bietet mit dieser Schulung einen geistlichen Weg an, den eine Gruppe von Interessierten dann miteinander geht und auf dem sie sich gegenseitig austauscht und auch stützt. Voraussetzung sei, sich in die jeweils sehr individuelle Trauersituation einfühlen zu können und dann den richtigen Ton zu treffen. Ebenfalls unabdingbar sei, dass sich jeder im Vorfeld über seine eigene Motivation klar werde.
 
Auch für Sankt Augustin wollen wir uns auf die Suche nach diesem Schatz der vielfältigen Gaben machen, von dem Kardinal Rainer Maria Woelki bei der Beauftragung vor fast drei Jahren sagte, wie reich er die Kirche beschenkt sieht: durch Menschen, die den Verstorbenen, den Lebenden und den Überlebenden dienen. Und die Zeugnis von der Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten geben. Wenn Sie diese Worte berühren und Resonanz auslösen, dann nehmen Sie sie doch mit und überlegen, ob Sie vielleicht auch dieses Charisma spüren. Ob schon in näherer Zukunft oder vielleicht erst in einiger Zeit. So oder so ist es dann gut, mit einem Seelsorger darüber ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nachzudenken. In unserer Stadt haben wir Jahr für Jahr deutlich über 200 Bestattungen, für die die katholische Kirche die Gestaltung im Gespräch mit den Angehörigen übernimmt.

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